by  Michael Sukharev

Horizonterweiterung: Wieder innovationsfähig werden

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Wie wählt man den richtigen Technologiepartner aus, um innovative Abläufe einzuführen und eine erfolgreiche Betriebshistorie fortzusetzen?

Angesichts der Umbruchstimmung im heutigen Wirtschaftsklima ist Innovation ein dringendes Thema auch für die deutschen Fertigungsunternehmen, die ihre Produktionsabläufe über Jahrzehnte – oder sogar länger – nahezu perfektioniert haben. Denn, obwohl ihre qualitativ hochwertigen Produkte ihnen dauerhaften Erfolg beschert haben, werden sie zu Neuerfindung gezwungen, um intensivierter Konkurrenz standzuhalten.

In diesem Zusammenhang werden sie vor eine besondere Herausforderung gestellt: Wie können sie ihr einzigartiges und hart erkämpftes Betriebswissen einsetzen, um sich in Zukunft einen Wettbewerbsvorteil durch Neugestaltung zu verschaffen – ohne dabei den laufenden Betrieb zu riskieren.

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Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie durch enge Zusammenarbeit Innovation und Betriebsgeschichte vereint werden konnten und das Ergebnis einem europäischen Lebensmittelhersteller zugutekam.

In vorderster Linie: Firmengeschichte und Vorausschau

Mit über 100 Jahren ununterbrochener Firmengeschichte hinter sich blickte die Geschäftsleitung des Lebensmittelherstellers vorwärts in die nächsten 25 Jahren hinein. Im Zuge dessen überprüfte sie die technologischen Fortschritte nach ihrem disruptiven Potenzial im Kontext der Lebensmittelindustrie. Nach dieser Analyse stellte sie fest: Im langfristigen Interesse der Firma lag es, eine vertikale Farm zu entwickeln.

Zu diesem Beschluss kam sie angesichts der vielen Vorteile von vertikalen Farmen gegenüber der traditionellen Landwirtschaft:

Sie verbrauchen deutlich weniger Wasser und Düngemittel
Ihre abgeschlossenen Betriebe können in der Nähe von Metropolen
Sie brauchen keine Pestizide oder gentechnisch veränderte Pflanzen

Sie verbrauchen deutlich weniger Wasser und Düngemittel und sind damit wesentlich nachhaltiger.

Ihre abgeschlossenen Betriebe können in der Nähe von Metropolen mit hoher Nachfrage errichtet werden.

Sie brauchen keine Pestizide oder gentechnisch veränderte Pflanzen, um Schädlinge zu bekämpfen.

Aber vor allem gelang die Betriebsleitung zum beschlossenen Forschungsprogramm in Anbetracht der Tatsache, dass die Grundlagen für traditionelle landwirtschaftliche Techniken – nämlich die geringen Kosten für Land sowie der Überfluss an Wasser und Düngemitteln – in der Zukunft womöglich nicht mehr garantiert sein werden. Damit scheinen mit der vertikalen Farm die Weichen für eine kosteneffizientere und nachhaltigere Ladwirtschaft gegeben zu sein.

Doch ist die Situation etwas komplizierter. Vertikale Farmen sind aufgrund zweier Kostentreiber bis dato tatsächliche teurer als traditionelle landwirtschaftliche Betriebe, und zwar haben sie

extrem hohen Energieverbrauch
 
einen beträchtlichen Arbeitskräftebedarf

extrem hohen Energieverbrauch

 

einen beträchtlichen Arbeitskräftebedarf

Infolgedessen ist der Betrieb von vertikalen Farmen nur an Orten mit niedrigen Energie- und Arbeitskosten sinnvoll, also eben nicht in den städtischen Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte, wo sie ohne weite Lieferwege Zugang zu einem großen Markt genießen.

Um eine rentable vertikale Farm zu realisieren, benötigt es daher moderne Automatisierungstechnik und leistungsfähiges Energiemanagement – also technologische Lösungen, die nur durch große Investitionen im Bereich F&E erreichbar und dementsprechend keineswegs risikofrei sind.

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Somit ist das Unterfangen des Lebensmittelherstellers ein perfektes Beispiel für den Zwiespalt der Innovation. Auf der einen Seite besteht Druck, einen Sprung in die Zukunft zu wagen, andererseits ist man nachvollziehbarweise noch immer an die bewährten Praktiken gebunden, die das Unternehmen bisher erfolgreich gemacht haben.

Denn Innovation bedeutet schließlich Experimentieren – ein sehr kostspieliges Vorhaben, wenn es Ihrem internen F&E-Team an den richtigen Kompetenzen und Kapazitäten fehlt. Um über diese Hürde hinweg zu kommen, haben es Unternehmen in der Regel nötig, Unterstützung von einem externen Partner zu erhalten – doch von welchem?

Das Problem mit Beratungsunternehmen

Die Schwierigkeit besteht darin, dass Unternehmensberater sehr geschickt darin sind, Vorschläge zu Projekten zu machen, diese aber dann nicht selbst durchzuführen. Dahingegen lösen die meisten Technologiedienstleister gerne einzelne Probleme, nachdem sie schon von einer anderen Instanz identifiziert worden sind.

Viele Unternehmen versuchen, aus dieser Sackgasse rauszukommen, indem sie leicht einsetzbare Standardlösungen kaufen, die dann die Betriebseffizienz kurzfristig verbessern und die technische Ausstattung des Unternehmens geringfügig erweitern. Aber schließlich ist das ja keine Innovation, die ein Unternehmen an die vorderste Linie seiner Branche bringen kann.

Wer eine Führungsposition anstrebt, muss woanders suchen.

Der richtige Technologiepartner

Um das Dilemma der Innovation zu überwinden, gilt es, eine Lösung zu finden, die eine Brücke zwischen langfristiger Ausrichtung und gegenwärtigen Anforderungen schlägt. Hierbei spielt ein kooperativer Ansatz eine wesentliche Rolle, um neue Ideen gemeinsam zu erproben und zu identifizieren, wo sie optimal integriert werden können.

Im Fall des Lebensmittelherstellers hieß das zunächst, seine Gesamtvision für energieeffiziente und rentable vertikale Farmen in überschaubare Schritte zu zergliedern. Durch eine enge Zusammenarbeit gelang es uns, Technologien für vielfältige Anwendungsgebiete zu adaptieren und somit die Rentabilität bei jedem Schritt gewährleisten.

Dieser Ansatz bewährte sich zum Beispiel, indem wir zusammen nach mehreren Iterationen dieselbe Computer-Vision-Überwachungstechnologie sowohl für die Wachstumsverfolgung in vertikalen Farmen als auch für die Entwicklung eines Roboters zur Unkrauterkennung auf traditionellen Feldern einsetzten.

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Dieser Vorgang hat zur Folge, dass es dem Lebensmittelhersteller durch die Implementierung des experimentellen Überwachungsroboters auf den Feldern rasch gelang, Kapitalrendite aus einem langfristig angelegten Innovationsprojekt zu erwirtschaften. Infolgedessen erbrachte die erste Phase des Projekts sowohl gegenwärtige als auch künftige Wettbewerbsvorteile mit sich. Hinzu kommt, dass aufgrund gemeinsam gestalteter Testphasen der laufende Betrieb vor Unterbrechungen durch die Einführung neuer Abläufe bewahrt wurde. Somit wurde durch den richtigen zusammenarbeitsbasierten Ansatz die größte Hürde zu erfolgreicher Innovation überwundern: Der erste Schritt hin zu einem radikal neuen Entwurf gelang, da er im Einklang mit bewährten Geschäftspraktiken konzipiert wurde.

Für diesen Erfolg bestand die einzige Voraussetzung darin, den richtigen Technologiepartner zu finden, der nicht nur die Vision des Lebensmittelherstellers verstand, sondern sie auch durch Ergänzung im Bereich F&E Schritt für Schritt verwirklichen konnte. Denn SoftServe agiert als der Technologiepartner, der geschichtsreiche Unternehmen bei der Identifizierung und Umsetzung erfolgversprechender Innovationsprojekte unterstützt. Denn nur durch neue Impulse sichern Sie sich Ihre Wettbewerbsfähigkeit auch für die Zukunft.

Wenn also Ihre Vision auch darauf hinausläuft, als Innovator in Ihrer Branche frühzeitig Fuß zu fassen, freuen wir uns auf ein Gespräch mit Ihnen.

Und für detaillierte Einblicke in im Project, dass wir zusammen mit unserem Kunden durchgeführt haben, empfehlen wir Ihnen, zwei weitere Artikel zu diesem Thema zu lesen. Alternativ können Sie bereits jetzt unsere Fallstudie einsehen.